Donnerstag, 18. September 2014

Der Baum und die Beamten

·        Von der Kunst ein Grundstück zu kaufen
             @ 2011-08-11 – 13:18:10

Morgen werden wir den Kaufvertrag für das Grundstück unterschreiben. Abends gibt es dann einen Schampus. Und den haben wir uns auch verdient. Es war wirklich nicht leicht der Stadt Duisburg unser Geld aufzudrängen.
Im Januar haben wir erstmals Kontakt mit den Bearbeitern der Serviceabteilung aufgenommen. Das Grundstück, welches wir zunächst im Auge hatten, ist mit einem beachtlichen, den kompletten Garten überspannenden, Walnussbaum gesegnet. Um es kurz zu machen: Nach wochenlangem hin und her zwischen der städt. Immobilienverwaltung und dem Amt für Grün durfte er nicht gefällt werden.
Hier ein Auszug einer Mail von Peter an die städt. Immobilienverwaltung als es mal raus musste...

...Was mich noch ärgert: In Städten wie Moers und Krefeld ist es kein Problem einen Baum im eigenen Garten zu fällen. Ich kann nicht verstehen wie die notorisch knappe Stadt Duisburg auf Geld verzichtet wegen eines Walnussbaumes der nebenbei die Eigenart hat jedes andere biologische Leben in seinem Umkreis zu verhindern. Die Gerbsäure der Schalen ist toxisch für neuwachsende Pflanzen und tötet diese ab mit Ausnahme vielleicht von Brennnesseln und Schlingpflanzen…(Sieht nett im Garten aus und an die Pusteln der Kinder gewöhnt man sich mit der Zeit!). Weiter sind die herumliegenden großen, abgestorbenen Äste ein Zeichen für den nicht mehr ganz so guten Zustand dieses Prachtexemplars. Entschuldigen Sie bitte die etwas frustrierte Mail, aber wir haben schon das Haus bis in die Details geplant und wollten bald loslegen. Dass diese unlogische Bürokratie unsere Pläne umkippt ist einfach sehr nervig...

Die Bearbeiterin hat es aber mit Humor genommen

Also sind wir auf das Nachbargrundstück ausgewichen. Aber auch das ging nicht mal so eben. Eine Phase der Entscheidungsfindung wurde von Vermessungsaktivitäten abgelöst. Und das alles im Beamtentempo. Wie oft wir dort angerufen oder Mails geschickt haben...

Egal, jetzt ist es geschafft.

Ich muss wohl nicht erwähnen, dass das Problem mit der Fällgenehmigung erst offen zugegeben wurde, als wir um eine schriftliche Bestätigung des Amts für Grün zur Fällgenehmigung baten? Die städt. Immobilienverwaltung hätte uns bestimmt nicht aktiv darauf hingewiesen. Immerhin wird das Grundstück (in Traumlage :-)) schon seit Jahren angeboten und wir waren sicher nicht die Ersten, die danach gefragt haben.

Bevor man ein Grundstück erwirbt sollte man sich also ausführlich über die Umgebung und mögliche Altlasten informieren. In unserem Fall war auch der Bergbau nicht zu vernachlässigen. Die Anfrage bei der RAG bezüglich notwendiger Maßnahmen bei der Gründung wurde eigentlich auch zu spät gestellt. Die gute Nachricht, dass eine Verstärkung der Gründung nicht notwendig ist haben wir erst nach Aufbau des Hauses erhalten.

Wichtig ist auch der Bebauungsplan der Umgebung, damit man nicht plötzlich neben Aldi wohnt... Weiter können zusätzliche Kosten für Baumfällungen/ Rodungen und Beseitigen von Zäunen/ Mauern aufkommen. Diese Ausgaben kann man mit dem Verkäufer des Grundstückes verhandeln. Wenn der Verkäufer dann auch will…

Das Grundstück mit dem Walnussbaum wurde nämlich immer noch nicht verkauft. Nicht dass es keine Interessenten gegeben hätte, aber die städt. Immobilienverwaltung scheint nicht ernsthaft an einem Verkauf interessiert zu sein.


Das Grundstück vor dem ersten Spatenstich

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