Donnerstag, 9. Oktober 2014

Das Wichtigste: Der Vertrag

·         Wenn’s ohne Zutun läuft...


... bin ich extrem begeistert.
Wir waren 2 Wochen auf Djerba und sind gestern spät hier wieder eingetrudelt.
Herr Peters war am Abend vor unserem Abflug noch bei uns zur Vertragsunterzeichnung. Wir konnten uns auf alle Punkte vom Bauherrenberater und die uns noch wichtig waren gut einigen und haben anschließend die Bauantragsunterlagen vorbereitet. Es fehlte noch das Dokument der Zusammenlegung der Grundstücks-Teilstücke von der Stadt.
Ehrlich gesagt habe ich nicht ernsthaft geglaubt dass mit dem Bauantrag schon was passiert, aber ER IST RAUS!!!!
Die Eingangsbestätigung ist mit dem Datum 23.08. heute Morgen in der Post gewesen.
Nee wat freu ich mich!!!

Jetzt kommt das Thema, welches mir besonders am Herzen liegt: Der Vertrag.

Wir sind ja mit einem Bauunternehmer das Projekt angegangen. Es gab eine Baubeschreibung- ein gebundenes Buch, welches den Standard-Leistungskatalog des Unternehmens darstellte. Dazu bekamen wir ein individuelles Vertragsangebot in dem die Positionen genauer beschrieben waren, welche nicht entsprechend der Baubeschreibung gewünscht/verhandelt waren.

Für die Prüfung dieser Dokumente muss man sich sehr viel Zeit und am besten einen Berater nehmen. Eigentlich muss man zu diesem Zeitpunkt schon das gesamte Studium des Bauwesens absolviert haben. Schließlich muss man zu diesem Zeitpunkt ALLES entscheiden. Jede nachträgliche Änderung wird mit Apothekerpreisen bestraft. Und nur VOR der Unterschrift hält man alle Zügel in der Hand und kann die Preise auf Augenhöhe verhandeln.

Meistens prüft man ja mehrere Angebote gleichzeitig. Um den Endpreis vergleichbar zu machen sollte man auch den gleichen Angebotsumfang vorliegen haben, oder fehlende/unterschiedliche Komponenten berücksichtigen.

Wer spart zahlt zweimal! Den Satz habe ich so oft gesagt. Das heißt natürlich nicht, dass man das teuerste Angebot nehmen soll. Aber ein vergleichsweise günstiger Preis für eine nicht exakt spezifizierte Leistung wird definitiv die billigste Variante der Ausführung ergeben, die rechtlich noch möglich ist.

Da man mit jeder Beratung Neues lernt und dann auch umsetzt sind die Angebote meist nicht wirklich vergleichbar. Sollte sich aber 2 oder 3 Firmen zum Schluss als die engere Auswahl herauskristallisieren, sollte man vor der finalen Entscheidung um ein abschließendes, vergleichbares Angebot bitten.

Hier sollte man dann nicht nur die Endsumme, sondern die Gewerke einzeln vergleichen. Bei Unterschieden sollte man Wort für Wort prüfen, ob auch wirklich die gleiche Leistung beschrieben ist. Mit der Zeit liest man mehr und mehr Ausschreibungen heraus, zu Beginn  muss man sich unbedingt Hilfe holen. Da kann man neben einem Bauberater auch auf bauerfahrene Freunde zurückgreifen.

Manchmal ist auch nicht nur das WAS sondern auch das WIE entscheidend. Mir war auch wichtig den Hausbau absehbar zu gestalten. Das größte Risiko besteht doch darin, dass die Leistungen verschleppt werden. Man muss sich nur vorstellen, wie ein Verzug der Fertigstellung die Kosten in die Höhe treibt. Anbieter, bei denen man die komplette Summe erst nach Einzug bezahlt gibt es wohl nicht. Sobald ich den ersten Abschlag bezahlt habe beginnt die Ratenzahlung bei der Bank. Da sind zwar noch keine Zinsen includiert, aber zusätzlich zu einer Miete kann -je nach Baufortschritt- schon eine ordentliche Summe zustande kommen. Nehmen wir mal den schlimmsten Fall und nach Zahlung von 90% der Bausumme gibt es „Probleme“ und der Ausbau verzögert sich um mehrere Monate. Wie lange kann man diese Belastung finanziell und emotional tragen? Dazu kommen Kosten für Baustrom/ -wasser/ -zaun, die sich ganz schön läppern können. Ich kenn ein Bauvorhaben, das von Unterschrift bis Einzug 2,5 Jahre gedauert hat. Die Baufirma hat bei jeder Differenz mit den Bauherren einfach auf Zeit gespielt.

Hier hilft nur der Einbau einer Vertragsstrafe. Wir haben um eine realistische Abschätzung der Bauphase ab Zahlung des ersten Abschlags gebeten. Diese haben wir im Vertrag festgelegt und nach deren Ablauf die Höhe unserer Finanzierungsrate der Eigentumswohnung als Strafe festgelegt. Das ist keine immense Summe, aber wenn der Unternehmer entscheiden muss, ob der Maler erst zu Meier oder Müller fährt reicht es aus. Was soll ich sagen, es hat geklappt, wir sind exakt eine Woche vor Fristablauf eingezogen.

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